EGP-9.5.1.-5: Barbara Drath

Liebe Freund*innen und Freunde,

seit 2015 bin ich Mitglied im Kreisverband Rostock. Was bewegt mich an Europa? Warum werbe ich um euer Vertrauen, unseren Landesverband in Lyon zu vertreten? Was bedeutet es für mich, über MV im Kontext der EU zu sprechen - was also würde ich von hier mitbringen? Für mich liegt vor allem die gemeinsame Grenze unseres Bundeslandes mit Polen im Fokus und die Frage, wie wir dieses europäische Potenzial unserer Nachbarschaft nutzen. Deshalb engagiere ich mich seit 2020 im Vorstand der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Vorpommern. Meine Ziele dort sind, das Wissen über und Interesse am Nachbarland zu stärken, die Zweisprachigkeit in der Grenzregion zu fördern und für die europäische Idee einzutreten.

Insbesondere während der Pandemie hat sich gezeigt, wie die Errungenschaften der europäischen Gemeinschaft inzwischen unseren Alltag prägen und wie wichtig sie für die Menschen sind, die in der Grenzregion leben. In Lyon hoffe ich, mich mit den anderen Delegierten über grüne Ideen für die Gestaltung des Lebens an unseren innereuropäischen Grenzen auszutauschen, von ihnen zu lernen und vor allem auch für Europa engagierte Grüne aus Polen kennenzulernen.

Mein persönlicher Hintergrund spielt hierfür eine wichtige Rolle: Meine Eltern kamen vor meiner Geburt während der Wende aus Polen nach Deutschland, einige meiner Großeltern waren Deutsche, für meine Eltern aber war Deutsch 1989 eine Fremdsprache. Ich wuchs - als erste in dieser Reihe - zweisprachig auf. Zu den prägenden Erlebnissen meiner Kindheit gehörte es, zum ersten Mal ohne langes Warten an der Grenze zu meiner Oma nach Polen zu fahren. Das fühlte sich gleichzeitig eigenartig und wie eine große Errungenschaft an.