Veranstaltung: | Landesdelegiertenkonferenz 23.09.2023 |
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Tagesordnungspunkt: | 11. Verschiedene Anträge (V-Anträge) |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Landesdelegiertenkonferenz LV MV |
Beschlossen am: | 23.09.2023 |
Antragshistorie: | Version 3 |
Nachhaltiger Reittourismus und regionale Wertschöpfung - Reitwegenetz stärken!
Beschlusstext
Momentan gibt es zusammengerechnet 6.400 km Reitwege in ganz MV. Leider noch mit
zahlreichen Lücken und keiner landesweit einheitlichen Ausschilderung.Das
Benutzen von Fuß- und Radwegen ist für Reiter*innen aus nachvollziehbaren
Gründen verboten. Sind keine ausgewiesenen Reitwege vorhanden, müssen sie die
Straße nutzen, was bei circa 600kg schweren Fluchttieren für Reiter*in und PWK-
Fahrende gleichermaßen gefährlich ist.
Dabei bewegen sich Mensch und Pferd extrem nachhaltig durch die Umwelt und
benötigen keine versiegelten Wege.
Bei geringer Belastung, beispielsweise in ländlichen Regionen, lassen sich daher
auch Reit- und Wanderwege kombinieren. Das Aufspüren und die (Wieder-
)Inbetriebnahme von verschwundenen Wegen kann dem Netzausbau von Reitwegen
zugute kommen. Denn für Reiter*innen sind die Land- und Waldwege von besonderer
Bedeutung, die, sofern sie nicht versiegelt sind, eine gute Grundlage für
Reiter*innen und Fußgänger*innen bilden, sich abseits der Straßen zu bewegen.
Deswegen wollen wir nach Brandenburger Vorbild jeden Weg für Reiter*innen
abseits der Autostraße öffnen, solange diese öffentlich zugänglich sind.
Zusammen mit den Fachbverbänden und Institutionen in MV, den Landkreisen und
Kommunen als Kooperationspartnern sollen Lücken im Reitwegenetz aufgespürt und
geschlossen werden, vorhandene Wege explizit als Reitwege gekennzeichnet werden
und regelmäßig kontrolliert und kartografiert werden.
Darüber hinaus möchten wir die Kommunen darin stärken, wenn sie Strandabschnitte
zur reiterlichen Nutzung freigeben.
Entlang der Wege sollen flächendeckend Anbindestationen und Wanderreitstationen,
vor allem an gastronomischen und touristischen Einrichtungen, errichtet und
gefördert werden. So wird der Reittourismus an der Küste und im Binnenland
gestärkt und die Wertschöpfung gesteigert.
An einzelnen Hotspots soll es die Möglichkeit geben, Wege für die alleinige
Nutzung von Reiter*innen zu Verfügung zu stellen, wie es z.B. in Aachen als
„Galoppstrecke“ der Fall ist. Das macht Spaß, verhindert Unfälle und bietet
einen sicheren Rahmen, das Reiten im Gelände zu üben. Hierzu bieten sich lokale
Vereinspartner an, die die Pflege und Instandhaltung gemeinsam mit den
Landkreisen überwachen können.